Alphas!
Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2015 feiert die Slam Alphas.
Behütet die Einheit,
Charmant, wie nur Wölfinnen es können: spitzzahnlächelnd,
Dankbar dem Rudel,
Eloquent und elegant.
Feiert die Vielfalt!
Garniert immer mit einem Schirmchen für die Regentage.
Hundertschaften mögen sich Euch anschließen!
Imposante,
jubelnde,
kerzengerade Rückgrate von Frauen,
leuchtend für die Sache.
Männer, die stützen und die ihr – zur Not – auf Euren Rücken
aus brennenden Städten tragen würdet, als Antwort auf die Frage:
Was ist das Liebste, was das Eine, das ihr nehmt,
wenn Eure Hände leer sein müssen?
Niemals Entzweiung!
Ohne einander, die Wölfin der Wölfin, ist alles
Papiern und darauf nur Wort, Bedeutungsschatten.
Quodlibet, doch stets pro
Relevanz!
Schwestern im Geiste, im Slam und in der Tat!
Tituliert Euch „die Ersten“ und füllt den Titel mit
Unmittelbarkeit.
Versagt Euch nie das Lauschen,
Xanthippen seid, wo’s nötig wird und
Ylvas – das sind isländische Eulen! – seid, wo die Nächte Leselampen, gute Augen fordern,
auch, um zu schätzen, was bei allen Wirren, bei aller Einheit wichtigste Quelle
der Neuerung, der Hinderung, der Besserung ist und bleibt:
Zeitgenossenschaft und derer froh Erkennen.
Kein Omega sei in Sicht, die Fahrt sei Ziel, die Unternehmung glücklich!
Wünsche ich, Nora Gomringer, im November 2016.