Nach neun Jahren Slam und Reisen bin ich ein Profi im Packen. Ich packe nach Outifts und weiß, wie viel ich für wie viele Tage brauche. Und ich packe knapp, nur dass, was ich wirklich benötige, weil ich den Kram ja selber schleppen muss. Und im Zweifel den Koffer mit Klamotten und Büchern für die 7-Tage-Tour selbst die Treppen am ramponierten Bahnhof hochtragen muss (yes, Ulm, ich spreche von dir!). Trotzdem passieren unvorhersehbare Dinge: Pizzasoße, Menstruationsblut, Aufregungsschweiß – und man braucht ein neues Kleidungsstück. Oder man redet sich ein, ein neues Kleidungsstück zu brauchen. Wo also hin, wenn man gerade in einer Stadt ist, in der man sich im Zweifel nicht so gut auskennt? Hier meine Lieblingsläden in Deutschland, um auf Tour kurz shoppen zu gehen:

 

Hannover:

Beginnen wir mit meiner Heimat – weil’s so einfach ist und weil ihr im Herbst zum SLAM2017 im Zweifel eh hier einkaufen wollt. Tipps für Hannover:

• Backyard (Andreaestraße 4 | Innenstadt) – kein hannöversches Einzelstück, sondern eine Kette, aber in Hannover besonders gut mit Mädelskleidung ausgestattet. Es gibt schöne Shirts, Pullis und Cardigans, u.a. von Fair Trade Marken, Jeans und einiges an Rucksäcken und Mützen – hier kann man auch bei den Jungs stöbern. Preislich nicht ganz günstig, dafür aber stylisch und langlebig.(Gibt’s auch in Hamburg, Münster und Dortmund.)

• 24colours (Limmerstraße 45 | Linden) – ebenfalls eine bekannte Kette, dafür aber direkt in der Nähe des regulären MACHT WORTE!-Slams und diesjährigen Festivalzentrums. Viele gute Basics, preislich etwas unter Backyard und nice Accessoires, um einzelne Outfits aufzupeppen. (Gibt’s auch in Dresden, Leipzig, Berlin, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Münster, Köln, Aachen, Bonn, Stuttgart, Regensburg.)
• Kaiser Schnitt Second Hand Shop (Lister Meile 63 | List) – schnuckeliger, vollgestopfter Second Hand Shop im Hinterhof, in dem ich schon ab und an ein glitzerndes Wollschmuckstück entdeckt habe. Das Besitzerehepaar ist sehr nett, er hübscht Pixie-Räder auf, sie kümmert sich um den Laden. Man findet nicht immer was, ist aber sehenswert.
  

   

   Hamburg:

Nun gut, Hamburg. Oase der schönen Kleidung. Was soll ich hier schreiben? Wenn euch auf Tour was fehlt, stolpert ihr aus der Superbude und seid im Paradies. Trotzdem hier zwei Empfehlungen:

• PicknWeight (Beim Grünen Jäger 16 | Schanzenviertel) – Riesiger Second Hand Store, in dem ihr nach Kilos bezahlt (fesche Eisprinzessinnen-Wollpullis sind oft runtergesetzt!). Hier findet man immer was – das Problem ist eher, dass nicht alle Fundstücke in den Koffer passen. Aufpassen beim Aussuchen: Manche Sachen können schnell teuer werden. Mein absoluter Favorit auf Tour. (Gibt’s auch in München, Berlin und bald in Köln.)

• Cyroline (Neuer Kamp 30 | Karolinenviertel) – immer die richtige Anlaufstelle, um ein außergewöhnliches Stück zur Leggings oder Jeans zu finden. Hier gibt’s viele schöne Kleider (oft mit Peter-Pan-Kragen) und romantische Blüßchen mit hübschen Aufdrucken. Die Verkäufer*innen sind immer sehr hilfsbereit und nett. Auch: ungewöhnlicher Schmuck. (Gibt’s auch in Lübeck, Münster, Köln, Berlin, Bielefeld, Stuttgart.)

 

Köln:

Herrje, geht doch einfach die Ehrenstraße rauf und runter – da findet ihr alle Kleiderketten, die ihr euch so vorstellen könnt (endlich wieder bei „& Other Stories“ rein!). Tipp für Köln:

• Vintage & Rags (Hohenzollernring 47 | Altstadt) – der übliche Second Hand-Kram in großer Auswahl. Hier kann man immer mal wieder ein Schmuckstückchen ergattern. (Gibt’s auch in Hamburg.)

 

Freiburg:

Hier hatte ich bis jetzt wenig Chancen auf die Suche zu gehen, habe aber mal in diesem Laden einen sehr günstigen und schönen Rock ergattert:

• Schlepprock (Grünwälderstraße 23 | Altstadt) – viel Blödsinn, aber einige Schmuckstücke. Für die Sportlichen unter euch gibts hier auch Outdoorzeug.

 

München:

Auch hier gibt’s natürlich all die tausend Ketten, die wir heimlich so lieben. Wer was Besonderes haben möchte, gehe hier hin:

• Veganista (Barer Str. 36 | Maxvorstadt) – lauter veganes Kleidungs- und Schmuckzeug für sie und ihn. Super süßer Store, in den man sich ruhig mal verirren kann – auch als Fleischesser*in.
• DearGoods (Am Glockenbach 12 | Glockenbachviertel) – München ist fair. Hier ist auch alles vegan und biologisch und super schick. Im ganzen Viertel findet ihr auch noch andere tolle Läden.

 

Leipzig:

Ach Leipzig, meine heimliche Lieblingsstadt (nach Hannover). Hier solltet ihr lieber andere Sachen machen als shoppen. Essen zum Beispiel – ganz viel essen in all den leckeren Imbissläden in Connewitz. Aber, wenn’s mal nicht anders geht:

• Monki (Höfe am Brühl | Innenstadt/Bahnhofsnah) – kein unbekannter Laden, ihr wisst, was euch erwartet. Öfter mal tolle Sale-Fundstücke. Und immer Basics am Start, falls ihr wirklich mal dringend ein schwarzes Shirt oder eine fancy Sonnenbrille benötigt (oder einen Bikini).
• Hilde tanzt (Georg-Schwarz-Straße 20 | Leutzsch) – so ein toller Laden! Nicht super günstig für Second Hand, aber ganz fantastische Auswahl. Auch viele nette Brillen! Und es gibt Sofas zum Ausruhen.

 

Halle:

Meist unterschätzteste Stadt aller Zeiten. Tipp:

• Ankleidezimmer (Große Ulrichstraße 29 | Innenstadt) – gut zu erreichen und mit besserer Auswahl als die bekannten Ketten in der Innenstadt. Nette Atmosphäre und öfter mal was runtergesetzt.

 

Berlin: 

Hier irgendwelche Läden tatsächlich herauszuheben, wäre totaler Quatsch. Ihr kennt Berlin. Es gibt überall Klamotten. Ich empfehle trotzdem gern einfach eine Straße: Neue Schönhauser Straße (fahrt mit der U-Bahn einfach bis zur Weinmeisterstraße). Dort findet ihr alles, was das Herz begehrt. U.a. einen weiteren PicknWeight und diesen Shop:

• Made in Berlin (Neue Schönhauser Straße 19 | Mitte) – riesige Auswahl, nicht besonders günstig, aber alles, was das Vintage-Herz begehrt: Jeansjacken, Trainingsjacken, Glitzer, 80s-Shirts, Ledertaschen…

 

Ich freue mich über weitere Tipps bei Facebook, wo ich meine Kohle in Zukunft gut loswerden kann!