Die #Safespace Kampagne – ein Spendenaufruf
suseIn diesem Blogartikel veröffentlichen wir das Factsheet zu unserer laufenden Spendenkampagne.
Zusammengefasst mit Vereinsadresse, Kontakt und Logo kann es hier auch als PDF heruntergeladen und gerne geteilt werden.
Wer wir sind
SLAM ALPHAS ist ein gemeinnütziger Verein, der von Poetry Slammerinnen* und Slam-Veranstalterinnen* aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegründet wurde. Erklärtes Ziel der Vereinsarbeit ist es, Frauen* und Mädchen* im Poetry Slam zu unterstützen, sie untereinander zu vernetzen und gemeinsam mehr Raum in der Slamszene einzunehmen.
#Safespace
Wir möchten, dass sich sowohl auf, als auch hinter den Bühnen alle sicher und wohl fühlen können.
Dafür unterstützen wir im Rahmen der #Safespace Kampagne Workshops und Initiativen, schulen Veranstaltende und sensibilisieren Auftretende und unterstützen auch Frauen*, die Opfer sexualisierter Gewalt oder einer missbräuchlichen Situation im Slamkontext geworden sind – z.B. durch Vermittlung von Beratungsstellen und Finanzierung von Anwaltskosten.
Was passiert ist
Im Moment sind diese Kampagne und der damit verbundene Spendenaufruf sehr aktuell und drängend.
Ende Juli 2019 hatten verschiedene Frauen den Mut, über ihre Erfahrungen mit schwerem sexuellen Missbrauch nach Slamveranstaltungen zu sprechen. Auf Drängen aus der Szene heraus haben sie in einer szeneinternen Facebookgruppe schließlich die Namen der (mutmaßlichen) Täter genannt. Andere Frauen schlossen sich an und berichteten über ähnliche Erfahrungen – zum Teil mit dem selben Mann.
Einer dieser Männer klagte daraufhin auf Unterlassung.
Für die Betroffenen bedeutete das bisher schon hohen finanziellen, bürokratischen und emotionalen Aufwand, viele Beratungsstunden bei Anwält*innen und letztendlich die Aussage vor Gericht.
Einer der Fälle wurde nun entschieden und trotz der Aussage des Gerichts, dass die Betroffenen glaubwürdig seien, wurde der Prozess verloren.
Das bedeutet konkret, dass zunächst einer der Frauen nicht nur sehr hohe Schadenersatzforderungen drohen, sondern auch Verfahrens- und Anwaltskosten.
Die Betroffene wird gegen das Urteil in Berufung gehen.
Spenden können helfen, dass Betroffene nicht zum Schweigen gebracht werden.
Wie viel Geld benötigt wird
Nach realistischen Hochrechnungen müssen wir davon ausgehen, dass zunächst ein sechsstelliger Betrag benötigt werden wird.
Aus der Poetry Slam-Szene wurde breite Solidarität signalisiert und seither tatkräftig gespendet. Der nun benötigte Beitrag liegt allerdings noch in weiter Ferne.
Wir sind überzeugt, dass durch szeneexterne Hilfe, Benefizveranstaltungen und weitere persönliche Spenden auch diese Summe erreicht werden kann und die Betroffenen damit nicht allein gelassen werden.
Spenden und Bestätigungen
Spenden nehmen wir dankend unter unterstehenden Kontodaten entgegen. Als Verwendungszweck wird empfohlen, „Safespace“ anzugeben.
Wir können Spendenbestätigungen ausstellen, auf Wunsch auch angepasst an die jeweiligen rechtlichen Gegebenheiten des deutschsprachigen Landes.
Wir bitten in diesem Fall um eine kurze Nachricht und gegebenenfalls um Geduld, wenn es uns nicht möglich ist, sofort zu reagieren (unser Vorstand arbeitet ehrenamtlich).
SLAM ALPHAS
IBAN: AT45 2011 1837 5713 4300
BIC/SWIFT: GIBAATWWXXX
Jede Summe hilft und an dieser Stelle ist wirklich die gelebte Solidarität gefragt!
Es handelt sich um ein Konto in Österreich. In seltenen Fällen bedeutet das, dass eine Überweisung nur am Bankschalter möglich ist. Wir bitten sehr darum, diesen vergleichsweise geringen Aufwand ggf. auf sich zu nehmen.
Was mit dem Geld passiert
Momentan kann nicht mit hundertprozentiger Sicherheit gesagt werden, ob alles Geld auch an dieser Stelle gebraucht wird. Möglicherweise werden einzelne Prozesse oder die Hauptverhandlung doch gewonnen, die Möglichkeit der Berufung besteht, genauso wie die theoretische Möglichkeit, dass der mutmaßliche Täter in einem anderen Prozess verurteilt wird. Rückzahlungen an die Betroffenen können daher nicht ausgeschlossen werden, wenngleich wir uns im Moment nicht darauf verlassen können.
Selbst in diesem Fall würden wir jedoch keine Rückzahlung der Spenden veranlassen. Unsere Vereinsarbeit geht über die aktuellen Fälle hinaus und setzt an verschiedenen Stellen an.
Sollten die Prozesse gewonnen werden, fließen die Gelder aber zunächst zurück in den Topf für die Kampagne. Vorrangig möchten wir das Geld nutzen, um Anwalts- und Gerichtskosten für Betroffene übernehmen zu können.
Auch für andere, die eventuell bisher nicht den Mut oder die Kraft finden konnten, rechtliche Schritte einzuleiten, kann eine gute finanzielle Lage unseres Vereins eine Bestärkung darstellen.
Im Einzelfall werden wir die weitere Verwendung der Gelder, sollte es dazu kommen, auch mit den Betroffenen abstimmen.
Wir bedanken uns herzlich bei allen, die durch ihre Spenden dazu beitragen, dass wir unsere Arbeit leisten können und Frauen* und Mädchen* ihre Rechte in vollem Umfang wahrnehmen können und auch bei Unzulänglichkeiten des Systems nicht allein gelassen werden.