Das ist unser neuer Vorstand 2024
Anfang Dezember 2023 fanden die Vorstandswahlen der Slam Alphas statt und eine neue Zusammensetzung wurde gewählt. Weil es von außen manchmal schwierig ist, die Arbeit der Slam Alphas zu überblicken, wollen wir euch die verschiedenen Vorstandsposten und -aufgaben transparent machen sowie die zuständigen Menschen vorstellen. Unsere Szenearbeit und der Verein basieren auf ehrenamtlichem Engagement und wir freuen uns immer wieder Leute zu finden, die sich dafür begeistern lassen. Um ihre Jobs und Beweggründe besser kennenzulernen, haben wir sie nach Funktion und Motivation befragt.
Das sind ihre Antworten:
Suse Bock-Springer | Vorsitz | alle/keine Pronomen
„Im Vorstand bin ich vor allem Ansprechperson für allerlei Anfragen – ob nun Presse, Merch, Poet*innenempfehlungen, aber auch wenn mal was *nichtsogut* gelaufen ist und/oder Dinge vor Gericht gehen. Im Grunde findet ihr mich meistens vor einem Bildschirm, um Dinge zu tun.
An den Alphas wertschätze ich, dass es diese Horde von Menschen gibt, die sich gegenseitig unterstützen und gelten lassen wollen. Ich mag, dass wir doch eine ganze Ecke an Möglichkeiten durch diesen Verein haben, um FLINTA* und Gewaltbetroffene in unserer Szene zu supporten, aber auch um miteinander zu lachen, zu schimpfen, zu weinen und auch ein bisschen abzuschütteln, was wir an Merkwürdigkeiten in dieser Szene erleben (müssen).“
Morgaine Prinz | 2. Vorsitz | sie/ihr
„Meine Hauptaufgabe? Suse unterstützen, egal bei was. Es muss mal ordentlich auf den Tisch gehauen werden oder ein ruppigerer Tonfall wird notwendig? Das allgemeine Chaos inner- und außerhalb des Vereins braucht eine zweite Perspektive, um es zu ordnen? Allen einfach mal zuhören oder eine Schulter anbieten, damit niemand bei den vielfältigen Themen, denen wir uns widmen, endgültig vom Glauben abfällt? Wenn Suse oder ein anderes Vorstands- oder Vereinsmitglied sich meldet, bin ich mit allen Sinnen, Einfällen und Erfahrungen da, um so gut ich kann zu helfen.
Von den Alphas hatte ich schon gehört und die Arbeit für gut befunden, bevor ich selbst aktiv auf der Bühne stand. Als Person, die altersmäßig spät zu Slam gekommen ist, bringe ich einige Päckchen aus meiner Vergangenheit mit und schätze die Existenz und Arbeit des Vereins als enorm wichtig ein. Der Schritt auf die Bühne war für mich eine große Überwindung – als ich hingegen vor zwei Jahren gefragt wurde, ob ich mich für den Vorstand zur Wahl aufstellen lassen würde und damit die Möglichkeit bekam, aktiv an einer weiteren Verbesserung der Zustände in der Szene und bei den Alphas mitzuwirken, musste ich nicht lange nachdenken!“
Inke Sommerlang | sie/ihr | Finanzen
„Ich bin für alles was Zahlungsein- und Ausgänge der Slam Alphas betrifft, zuständig und Excel und ich kommen gut miteinander aus 😉
Die Alphas haben mir in meiner Anfangszeit als Poetry Slammerin Standfestigkeit gegeben, als ich an mir selbst und meinem Platz in der Slamszene gezweifelt habe. Das ist das Mindeste, was ich mit meiner Vorstandstätigkeit zurückgeben möchte. Ich schätze sehr, dass es in unserer Szene diese Anlaufstelle gibt und bin stolz auf das, was durch den Verein zur Sprache gebracht und für FLINTA* und gewaltbetroffene Personen erreicht werden konnte.“
Asli Kücük | sie/ihr | Finanzen
„Ich wirke im Team Finanzen mit und kümmere mich mit Inke darum, dass alle Beiträge, Spenden oder Ähnliches ihr ordentliches Plätzchen finden und im Sinne der Zielformulierungen des Vereins dorthin fließen, wo es gebraucht wird.
Da ich selbst schon seit 20 Jahren einen regulären Slam organisiere, weiß ich um die Wertigkeit und die Wichtigkeit dieses Vereins. Es freut mich sehr, dass ich in diesem wunderbaren Team mitwirken darf.“
Birdy | sie/ihr | U20-Vernetzung
„Ich bin den Slam Alphas seit 2019 für die U20-Vernetzungsarbeit zuständig. Als ausgebildete Sozialpädagogin liegt mir dieses Thema sehr am Herzen.
Wichtig ist mir auch, die Nachwuchsarbeit in unserer Szene nicht nur in Bezug auf den U20-Bereich zu denken. Denn überall, wo es unterschiedliche Erfahrjungslevel gibt, entstehen auch Machtgefälle. Ich selbst war keine U20erin mehr, als ich mit Slam anfing und wenn ich zurückblicke, hätte mir manches mal diesen Schutzraum gewünscht. Heute kann ich selber meinen Teil dazu beitragen, diese Strukturen zu schaffen, nicht nur als Vorstandsmitglied der Alphas, sondern auch als Berliner Veranstalterin des feministischen Veranstaltungskollektivs @kunst_und_krawall_.“
Ines | sie/ihr | U20-Vernetzung
„Bei den Slam Alphas kümmere ich mich gemeinsam mit Birdy um die U20-Vernetzung.
Gerne bin ich Ansprechperson für junge Poet*innen und solche, die neu dabei sind. Bei Bedarf bin ich mit Herz und Ohr da für euch. Unsere Slam-Bubble lebt – es ist immer etwas los. Das ist mega schön, kann aber manchmal ein bisschen viel sein, besonders im Meister*innenschaften-Kontext.
Es ist schön, dass ihr da seid. Unabhängig davon, wie lange ihr schon aktiv seid oder wie erfolgreich ihr euch fühlt, lasst euch nicht einschüchtern. Ihr habt Rechte. Seid mutig, probiert euch literarisch und auf Bühnen aus und kommt auf uns zu, wenn ihr Unterstützung braucht oder Fragen habt. Wir sind gerne da für euch.
An den Slam Alphas schätze ich die wundervollen Menschen, die gemeinsam daran arbeiten, die Szene einfühlsamer, sicherer und bunter zu gestalten, Wichtiges sichtbar zu machen und zu supporten, wo Support gebraucht wird.“
Valo Christiansen | alle Neopronomen | Diversity
„Als Diversitätsbeauftragte*r habe ich die Schnittstellen verschiedener Marginalisierungen und Diskriminierungsformen im Blick, weil Menschen eben nicht nur aufgrund von Geschlecht benachteiligt werden und auch da auf unterschiedliche Art und Weise. Ich bin selbst mehrfachmarginalisiert, in der Slamszene auch im Verein TINte aktiv und im regen Austausch mit Menschen, die von anderen Diskriminierungsformen betroffen sind als ich.
An den Alphas schätze ich den Austausch, das gegenseitige Verständnis sowie den Support und Schutz, den wir einander geben.”
Piera Cadruvi | sie/ihr | Redaktion
„Im Vorstand der Slam Alphas bin ich mit Jana und Pauline für die Redaktion (Blog und Social Media) zuständig und bringe da Themen rein, die mir wichtig sind. Dazu gehört unter anderem Awareness und damit auch die Frage ‚Wie können wir Räume sicherer und inklusiver gestalten?‘.
Bei den Slam Alphas dabei bin ich, weil wir zusammen besser für unsere Themen einstehen können und bin unglaublich dankbar, dass es auch andere Menschen gibt, die so denken. Als Schweizer Slam Poetin ist es mir außerdem wichtig, die Slam Alphas in der Schweiz sichtbarer zu machen.
Zu wissen, dass es diesen Verein gibt und dass wir uns gegenseitig, aber natürlich auch FLINTA*-Personen in der Szene unterstützen, gibt mir viel Sicherheit und macht mich einfach auch sehr glücklich.“
Pauline Puhze | sie/ihr | Redaktion
„Ich bin im Redaktionsteam der Slam-Alphas für die Kuration sowie das Lektorat der Blog-Beiträge verantwortlich. In dieser Funktion stehe ich im regen Austausch mit den Verfasser*innen, gebe konstruktives Feedback und übernehme die Korrektur der Beiträge. Mein besonderes Interesse gilt dabei der Gewährleistung, dass die Artikel die Diskussionen in der Slam-Szene angemessen repräsentieren und einen Mehrwert für den Austausch bieten.
Durch meine Arbeit im Redaktionsteam ist mir bewusst, wie bedeutend und informativ die Beiträge besonders für den Nachwuchs sein können. Der Blog war einer der ersten Medien, die ich im Bereich des Poetry-Slams konsumiert habe. Daher ist mir die Relevanz des Blogs der Alphas stets bewusst. Mein Ziel ist es, durch meine Tätigkeit im Team einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass spannende Diskussionen angestoßen werden und Personen einen Raum erhalten, in dem sie ihre Gedanken teilen können, insbesondere Stimmen, die derzeit noch unterrepräsentiert sind.“
Jana | sie/ihr | Redaktion
„In meinem zweiten Jahr bei den Slam Alphas arbeite ich im Redaktionsteam der Alphas. Hauptsächlich betreue ich den Instagram-Account, beantworte DMs, reposte Stories (wenn ich’s schnell genug sehe) und plane mit den Anderen Themen für den Blog. Im letzten Jahr hatten wir uns sehr viel mehr Beiträge für den Blog vorgenommen, als *Leben* es dann erlaubte. Denn in der Szene ist es irgendwie üblich, dass viele neben ihrer künstlerischen Selbstständigkeit (oder dem Weg dahin) weiteren Jobs und Ehrenämtern nachgehen. Weil die Arbeit der Alphas auch ein solches ist, stehen oft viele andere Dinge höher auf der Prioritätsliste. Umso mehr freuen wir uns über Menschen, die sich beteiligen wollen: einen Beitrag schreiben, Kampagnen bewerben, Soli-Veranstaltungen planen oder weitere Ideen teilen.
Die Alphas waren für mich immer eine feministische Orientierung in der Szene. Schon in meiner U20-Zeit habe ich gern den Blog und Einsatz für mehr Gerechtigkeit verfolgt. Überraschend wars dann zu sehen, wie leicht es ist, mitzumachen und Teil dieser Arbeit zu werden. Das heißt für mich nicht nur, die Aufgaben in der Redaktion wahrzunehmen, sondern meine Werte auch in meine gesamte Bühnenarbeit zu tragen. Ich bin froh, dass es mit diesem Verein Strukturen gibt, die (aus meiner Perspektive) wie szeneübergreifende Awarenessarbeit fungieren.”
Wir freuen uns auf ein neues Jahr mit intersektional feministischen Ideen, Kampfansagen und Lernbereitschaft. Das wird gut!